Allgemeine Historie
Ursprünglich dienten Armspangen nicht als Schmuck, sondern wurden von den Männern als Schutz der Handgelenke während der Jagd, wie z.B. im alten Rom, getragen. Mit dem Beginn des Mittelalters entwickelte sich der Armreif zu einem Schmuckstück für Frauen.
Forscher fanden Reste von Armreifen, welche auf die Zeit von 2600 v. Chr. datiert wurden. Häufig bestanden diese aus den Materialien wie Terrakotta, Stein, Muscheln oder Kupfer.
Somit gehört der Armreif zu den ältesten Schmuckstücken, die jemals entdeckt wurden.
Bedeutung in Indien
Im Englisch heißt Armreif "bangle", welches aus dem Hindi Wort "bangri" abgeleitet wurde.
Im Sanskrit bedeutet dies ein Ornament, welches den Arm ziert.
Armreifen waren schon immer ein wichtiger Bestandteil in der indischen Kultur. Sie betonen die Weiblichkeit und haben besonders für verheiratete Frauen einen hohen Stellenwert. Trägt eine Frau mehrere goldene Armreifen symbolisiert dies hohen Wohlstand.
Traditionell tragen indische Frauen mehrere Armreifen in beiden Handgelenken. Es wird nachgesagt, dass diese eine beruhigende Wirkung auf die Trägerin haben sollen. Im Alltag einer modernen indischen Frau haben die Armreifen an Reiz verloren. Eine besondere Bedeutung finden diese jedoch zu indischen Festlichkeiten, wie z.B. Hochzeiten und Feiertagen.
Arten
Armreifen gibt es in Indien in verschiedenen Materialien wie z.B. aus Glas, Metall, Kunststoff und Gold.
Unterschieden wird zwischen dünnen und dicken à Kangan und Chooriyan.
Für besondere Anlässe und passend zum Outfit trägt die indische Frau Armreifen an einer oder beiden Händen.
In vielen Teilen Indies ist die Frau nach dem Tod des Ehemannes gezwungen ihre Armreifen abzulegen, da es Witwen untersagt es, Schmuck oder bunte Kleidung zu tragen.
Hochzeit
Von Region zu Region ist es unterschiedlich, welche Farben die Armreifen der Braut haben oder aus welchen Materialen sie bestehen.
Punjabi Braut
Der Onkel und die Tante mütterlicherseits schenken der Punjabi Braut ein Armreifenset, genannt
Chooda, in Rot und Weiß. Dieses besteht aus jeweils 21 einzelnen dünnen und dicken Armreifen.
In der Chooda Zeremonie werden diese in einer Mixtur aus Milch und Rosenblätter getunkt und die Handgelenke der Braut damit geschmückt.
Der sogenannte Chooda symbolisiert Fruchtbarkeit und Reichtum und soll dem frisch vermählten Brautpaar Glück bringen. In der Regel trägt die Braut diese Armreifen für 40 – 45 Tage nach der Hochzeit. Viele behalten diese so lange an, bis sie ihr erstes Kind gebären.
Bengali Braut
Die Zeremonie nennt sich im bengalischen Raum Shanka Pola. Die Armreifen symbolisieren Reichtum und Gesundheit. Die weißen bestehen aus Muscheln und die roten aus Korallen. Die Brautmutter schenkt diese ihrer Tochter an ihrem großen Tag. Nachdem sie in Kurkuma Wasser getunkt wurden, schmücken 7 verheiratete Frauen der Familie damit die Arme der Braut. Im ersten Jahr nach der Hochzeit darf die Braut die Armreifen nicht ablegen.
Marathi Braut
Anders als in Punjab und Bengal trägt die marathische Braut grüne Glasarmreifen in Kombination mit Armreifen aus Gold. Diese symbolisieren Kreativität, neues Leben und Fruchtbarkeit. Der Bräutigam schenkt seiner Braut die goldenen Armreifen am Tag der Hochzeit. In der Zeremonie „Chura Bharne“ wird ein Verkäufer von Glasarmreifen eingeladen. Verwandte und Freundinnen der Braut suchen sich selbst welche aus und schmücken die Handgelenke der Braut mit den grünen Armreifen.
Deutung der Farben
Die indischen Armreifen gibt es aus verschiedenen Materialien sowie Farben, die jeweils eine bestimmte Bedeutung haben:
Falls ihr auf der Suche nach Armreifen seid, findet ihr diese in unter der Rubrik Indische Armreifen. Mit unserem Größen Guide wisst ihr genau, welche Passform für euch die Richtige ist.
Quelle der * gekennzeichneten Bilder: Pinterest
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